WH Lissfeld

Standort:
Linz, Oberösterreich

Fertigstellung:
Herbst 2018

Fotos:
Gregor Graf

Foto: Gregor GrafFoto: Gregor GrafFoto: Gregor GrafFoto: Gregor GrafFoto: Gregor GrafFoto: Gregor GrafFoto: Gregor GrafFoto: Gregor GrafFoto: Gregor GrafFoto: Gregor GrafFoto Bestand: MUH

WH Lissfeld

AUFGABENSTELLUNG

Im Herbst 2015 betraute uns Doc. L mit der Umsetzung seines Eigenheims. Ausgangspunkt war ein geerbtes und vom Kunden verantwortungsvoll übernommenes Einfamilienhaus im Linzer Stadtteil Kleinmünchen. Das Grundstück ist inmitten des Wasserwaldes, einer üppigen grünen Oase und Naherholungsgebiet im städtischen Kontext, gelegen. Bei der Bebauung handelt es sich um ein ursprünglich bezauberndes Kleinhaus aus den 1937ern, dem die Jahre und tief eingreifende Adaptierungsarbeiten in den späten 70ern strukturell und ästhetisch stark zusetzt hatten.

KONZEPT UND UMSETZUNG

Nach intensiver Auseinandersetzung mit Bestand und Umgebung war klar, dass nur eine formale Rückführung diesem Ort entsprechen kann. Die Gebäudeform wurde auf ihren Ursprung reduziert, wieder in Proportion gebracht und bildet in seiner monolithischen Erscheinung eine selbstverständlich anmutende Polarität zur üppigen Vegetation. Die Übergänge zwischen Innen und Aussen definieren eingeschobene Kuben die sich durch Einschnitte, Material und Farbe vom Baukörper differenzieren und die „Schwellenbereiche“ markieren.

Ein geschoßübergreifender Luftraum befreit die innere Struktur, gibt dem Raumgefüge Großzügigkeit und Volumen. Öffentliche und private Bereiche differenzieren sich nicht 2-dimensional, sondern greifen in einem anregenden Spannungsfeld von introvertierten und kommunikativen Raumsequenzen über drei Geschosse ineinander.

Das Ursprungsgebäude ist ein Massivbau aus dem Jahre 1937 und wurde als solches substanziell instandgesetzt, sämtliche räumliche Um- und Erweiterungsbauten wie zum Bsp. Dachgeschoss, Dach und Decken samt der thermischen Gebäudesanierung wurden als Holzriegelkonstruktionen ausgeführt. Im inneren Erscheinungsbild finden diese Zonen durch den  Einsatz von weiss gestrichenen OSB Platten ihren Ausdruck.

Die Fassadengestaltung gibt dem Ensemble seinen unverwechselbaren Charakter – Es handelt sich um eine urban gestaltete Interpretation einer Sturzschalung. Die Reihenfolge von Leiste und Brett wurde umgekehrt. Die naturbelassene Leiste sitzt hinter den lasierten Deckbrettern. Die flächige Struktur mit seinem fein definierten Fugenbild gibt der Holzfassade auch im städtischen Kontext Wirkung und verleiht dem Projekt Doc. L eine selbstbewusste, wie selbstverständlich wirkende Erscheinung.