2Kanter co|working|hof

Standort:
4209 Engerwitzdorf, Linzerberg 5

Fertigstellung:
Frühjahr 2022

Fotos:
Gregor Graf

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2Kanter CO | WORKING | HOF

HISTORIE UND AUFGABENSTELLUNG

Der in die Jahre gekommene, leerstehende Wirtschaftsteil eines Hofes im Mühlviertel sollte in Coworking Räumlichkeiten für den ländlichen Raum verwandelt werden- mit dieser Vision kontaktierten uns die Auftraggeber. Ziel war es, eine Vernetzungsmöglichkeit für Einzel- und Kleinunternehmer, die Synergien und gemeinsames Wachsen und Arbeiten erzeugt, zu schaffen - eine Entfaltungsmöglichkeit für Unternehmerinnen im ländlichen Raum also, durch die die Wertschöpfung in der Region gehalten und ein Abwandern in die Stadt verhindert wird.

Die zentralen Themen im Arbeitsalltag - Konzentration, Vernetzung und Kommunikation - werden so zur Aufgabe der Architektur und fordern nach einer entsprechenden Umsetzung. Diese Vorgaben dienten als Grundlage für die Gestaltung der neuen Räumlichkeiten. Die Verbindung von moderner Arbeitsumgebung und bestehenden, traditionellen Elementen wie Klinkermauerwerk und Natursteinwänden stellte für uns eine reizvolle formale Fragestellung dar.

KONZEPT

Die neuen Anforderungen an den Bestand werden in einer selbstbewussten Geste umgesetzt: Eine Stahlkonstruktion spannt eine Raute auf, die das Walmdach nach unten gespiegelt, zur raumbildenden Skulptur werden lässt und zum adaptiven Infrastruktur- Rückgrat des Gebäudes wird. Die Belichtung der durch die Raute gefassten Räume erfolgt an den Stirnseiten über Dachfenster, die die Konstruktion mit dem Dach verbinden. Im Erdgeschoß ergeben sich durch diese Form aufgeladene und diverse Raumsituationen, wobei die entstehenden unterschiedlichen Raumhöhen die entsprechenden neuen Nutzungen stützen und Raumqualität erzeugen.

UMSETZUNG

Die Raute wird einmalig in der ehemaligen Hofdurchfahrt, die zur neuen Eingangssituation umgestaltet ist, unterbrochen. Eine Treppe zieht die Benutzer ins Obergeschoß – in das Innere des neuen Volumens – sowie in angrenzende, gemeinschaftlich genutzte Räumlichkeiten im Erdgeschoß. Durch diesen Einschub wird eine doppelte Nutzung des großen Besprechungsraumes möglich- kombiniert mit dem Eingangsbereich und einer kleinen Küche für Veranstaltungen oder externe Besprechungen sowie für intern organisierte Meetings.

Nach einer detaillierten Analyse des Bestandes werden identitätsstiftende Bestandselemente erhalten und durch die Spannung mit neuen Materialien zu reizvollen individuellen Raumlösungen umgestaltet: Im nach Norden gelegenen Besprechungsraum beispielsweise wird dem ursprünglichen Schichtmauerwerk eine breite, halbhohe Betonmauer vorgelagert, die neben statischen und thermischen Aufgaben als Sitzmöglichkeit im Raum dient. Die offene Bürostruktur reagiert mit flexiblen Größen und Zuordnungen der Arbeitsplätze auf veränderliche Bespielungen. Die Freibereiche nutzen den Mehrwert der Lage im ländlichen Raum- Naturerlebnis und Arbeitswelt gelangen in Symbiose.