Autohaus Seat Egger

Standort:
4552 Wartberg an der Krems, Oberösterreich

Fertigstellung:
April 2013

Kooperation Entwurf:
DI Gunther Oberlehner

Fotos:
Mag. Martina Oberlehner

Foto: Mag. Martina EggerFoto: Mag. Martina EggerFoto: Mag. Martina EggerFoto: Mag. Martina EggerFoto: Mag. Martina EggerFoto: Mag. Martina EggerFoto: Mag. Martina EggerKonzeptLageplanGrundrissAnsichten und Schnitte

Lage

Das neue Gebäude befindet sich in Wartberg an der Krems, einer Gemeinde im Alpenvorland. Als Bauplatz wurde ein an den Altbestand angrenzendes Grundstück ausgewählt, das sich, für hohe Kundenfrequenz ideal, in den Kreuzungsbereich zweier Bundesstrassen einfügt. Das Bauplatz fällt, der Region entsprechend, steil ab und bietet einen Panoramablick auf das nahe Gebirge. Das knapp 9200 m2 großen Grundstück wird von grünen Hügeln und Feldern umgeben.

Konzept

Die intensive Auseinandersetzung mit dem Ort, beziehungsweise dem ländlichen Kontext in Verbindung mit den räumlichen und funktionalen Ansprüchen führten zum Konzept eines alles überdeckenden Daches. Dieses als aufgeklappte Landschaft wirkende Element bildet einen fließenden Übergang zur Umgebung und fügt den Gewerbebetrieb harmonisch in diese ein. Die funktional notwendigen Kubaturen wurden in ensprechender Staffelung darunter platziert. Die Dachfläche öffnet sich Richtung Süd-Osten und angrenzender Bundesstrasse und bietet durch diese einladende Geste einen großzügigen Blick auf den Schauraum. Die weit ausladenden Dachkanten ermöglichen einen völlig witterungsunabhängigen Betrieb von Werkstättetätigkeiten im Aussenbereich. Schneeverwehungen wird vorgebeugt und die Möglichkeit grosszügiger Unterstellflächen ist gegeben. Unterhalb des Daches gliedert sich der Entwurf in drei große Bereiche: Den Schauraum, der Lager- bzw Logistikzone samt Direktannahme und der Werkstatt. Die Zonierung folgt einer linearen Anordnung, die sich von öffentlichen Kundenbereichen bis hin zu innerbetrieblich sensiblen Räumen entwickelt. Diese verläuft parallel mit der Neigung und Höhe des Daches und nimmt somit Rücksicht auf die Einsichtigkeit des Betriebsgebäudes. Der markante Dachrand erscheint als natürliche Weiterführung des anschließenden Geländes und fügt sich, unterstützt durch die dunkle Farbgebung, in die Landschaft ein. Die Schauraumfassade bildet gemeinsam mit dem als Aussenwandverkleidung eingesetzten anthrazitfarbenen gelochten Trapezbleches eine harmonische Einheit. Die Untersicht des Daches betont, durch eine farbliche Invertierung, die Schnittestelle von Objekt und artifizieller Geländekante. Diese formale und konzeptionelle Betonung der weißen Dachuntersicht wurde vollflächig im Aussen und Innenbereich eingesetzt. Als Konstruktion des Daches wurde ein feingliedriges und filigranes Fachwerk verwendet, welches dem Konzept entsprechend in weißer Farbgebung an die Untersicht des Daches anschließt. Als starken Gegenpol und "Spiegel" des Daches wurde die gesamte Bodenfläche als monolithische Platte konzipiert. Diese ist Fundament, haustechnischer aktiver Bauteil (Kühl- und Wärmespeicher) und fertiger Fußboden in einem. Die Oberfläche ist grundsätzlich geglättet im Schauraumbereich geschliffen. Zwischen der raumabschließenden Platte und dem Dach sind die verbindenden Elemente vorwiegend in weiß gehalten um der weißen Schnittfläche des Geländes gerecht zu werden. Der Schauraum, die Lagerräume und die Werkstatt gliedern sich ihrer betrieblichen Abfolge entsprechend linear aneinander. Der Schauraum und die Werkstatt sind ihrer Funktion entsprechend bis zur Dachuntersicht offen. Die Zwischenzone wurde als Massivbau zweigeschossig ausgeführt. Diese beinhaltet im Erdgeschoß Lagerflächen für Kleinteile und im Obergeschoß das Hauptlager, die Sozialräume und sonstige Nutzflächen, wie etwa Archiv oder Serverraum.

Technische Umsetzung

Die Struktur des Gebäudes besteht aus einer feingliedrigen Stahlfachwerkkonstruktion, die im Bereich des Schauraumes auf V-STützen und hangseitig auf einer Stahlbetonstützmauer gelagert ist. Ein massiv- ausgeführter Gebäudekern trennt Werkstatt und Schauraum voneinander. Wie bereits oben erwähnt wurde eine monolithische Platte als Bodenplatte verwendet. Beheizt und belüftet wird der gesamte Betrieb mit einer Luftwämepumpe. Die monolithische Bodenplatte wird als aktivierter Bauteil zur Kühlung und Wärmespeicherung verwendet. Durch die auskragenden Dachflächen wurde ein konstruktiver Sonnenschutz erzielt, der keinerlei zusätzliche Beschattungsmassnahmen erfordert und somit eine uneingeschränkten Einsichtigkeit des Schauraums garantiert.