Haus O.M.A.
Standort:
Schwechat, Niederösterreich
Fertigstellung:
2021
Fotos:
Andrea Payer-Moser
Haus O.M.A. , Schwechat
Neubau Einfamilienhaus
AUFGABENSTELLUNG
Das Planungsgrundstück befindet sich in einer alt gewachsenen Siedlungsstruktur in Schwechat. Es bildet die Ecke und somit einen markanten Abschluss zweier Siedlungstrassen. Städtebaulich orientiert sich das Haus an den Fluchten der angrenzenden Bebauung. In seiner Neuinterpretation eines klassischen Siedlungshauses mit Satteldach positioniert es sich selbstverständlich und wegweisend in der gewachsenen heterogenen Struktur.
KONZEPT
Das Haus vereint zwei scheinbare Konträre: Es lässt die Schwelle zwischen Innen und Aussen scheinbar verschwinden und bietet gleichzeitig Intimität und Rückzug. Im Erdgeschoß orientiert sich der Grundriss entlang einer Sichtachse, die schon beim Betreten des Hauses den Blick in den Garten lenkt. Entlang dieser Achse reihen sich die Lebensräume, die durch einen eingeschnittenen Innenhof in ihren Funktionen differenziert werden. Den Abschluss bildet der zweigeschossige Wohn-Essbereich, der mit seiner markant grafisch symmetrischen Glasfassade in Symbiose mit dem Außenbereich tritt. Schützend legt sich das Obergeschoß als geschlossener Baukörper über die sehr transparente Erdgeschoßzone. Auch hier reiht das Element der raumbildenden Sichtachse die Funktionen. Die Privaträume beginnen im östlichen Gebäudeteil und führen über einen allgemeinen Emporenbereich in den zweigeschoßigen Luftraum mit Blick in den Garten. Der obere Baukörper durchbricht die thermische Hülle Richtung Süden und bildet mit seiner weiten Auskragung einen geschützten Aussenbereich. Die offene Holzlattenstruktur des Bauköpers vereint konstruktiven Sonnenschutz und poetisches Schattenspiel.
UMSETZUNG
Die Hochbaukonstruktion wurde, mit Ausnahme der Bodenplatte aus Stahlbeton, zur Gänze in Holz-Riegelbauweise ausgeführt. Konstruktiver Holzbau ist im Innenraum als gestalterisches Mittel eingesetzt: Die Träger und Pfetten nehmen im Decken und Dachbereich die Idee der Sichtachse auf und unterstreichen das architektonische Konzept. Die Untersicht der Holztramdecke bleibt als haptisches Element unbehandelt. Im Außenbereich ist die komplette Fassade des Obergeschoßes in lasierter Holzlattung ausgeführt.
Im Sinne eines nachhaltigen und verantwortungsbewussten Umgangs mit Ressourcen, wird das Niedrigenergiehaus mittels einer Luftwärmepumpe beheizt.