Hof Thann

Standort:
Steyr-Land, Oberösterreich

Fertigstellung:
Juli 2024

Fotos:
Gregor Graf

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Hof Thann

HISTORIE UND AUFGABENSTELLUNG

Ausgangslage war ein bestehender Dreiseithof im oberösterreichischen Traunviertel, der nach einer langen und bewegten Geschichte bereits länger leer stand. Ehemals ein Vierkanter, findet sich eine erste Erwähnung des Objektes bereits in der Theresianischen Fassion von 1750. Dem Franziszeischen Kataster ist zu entnehmen, dass der heute noch erhaltene Massivteil ursprünglich im 18 Jahrhundert südseitig mit einem Holzbau zum Vierseithof geschlossen wurde. Nach einem Brand im westlichen Teil des Gebäudes wurde der Hof nicht mehr bewohnt. Das leerstehende Objekt war für uns nicht nur aufgrund seiner Geschichte erhaltenswert- die Massivbauweise mit Mischmauerwerk, teils ungebrannten Lehmziegel und schönen Holztramdecken war ein guter Ausgangspunkt ein gelungenes Miteinander von alter Struktur und neuen Wohnanforderungen für eine junge Familie zu schaffen.

KONZEPT

Bei der Wiederverwendung des Bestandes stand die Interpretation vorgefundener Elemente im Vordergrund: Altes Mauerwerk, Holztramdecken und die Kastenfenster werden als hochwertige Ressource erkannt und wieder aufgenommen. Lediglich im Westteil des Gebäudes war die Beschädigung durch einen Brand zu ausgeprägt- die Ursprungsform wird in diesem Bereich durch eine neue Holzriegelkonstruktion innerhalb der ursprünglichen Außenkonturen vervollständigt. Ziel ist es, minimal invasiv die alten Qualitäten wieder freizulegen.

UMSETZUNG

Außen- und Innenwände des Gebäudes bleiben Großteils Bestand, der stark beschädigte Bereich im Westen wurde abgetragen und durch eine Holzriegelkonstruktion ergänzt. Eine neue Dachkonstruktion folgt dabei der ursprünglichen Dachform und verbindet alte und neue Bereiche. Die historischen Gebäudeteile werden wieder mit Kastenfenstern ausgestattet.

Im Zentrum des Lebensraumes findet Treppenskulptur ins Obergeschoss, die einen Speicherofen inkludiert und einen neuen Mittelpunkt schafft. Neben der Wohnnutzung wird ein Teil des früheren Stalls zu Praxisräumlichkeiten umfunktioniert. Wohnen und Arbeiten unter einem Dach wird möglich. Ein ehemaliges Tor in diesem Bereich wird zum Doppelflügeltür und erzeugt eine großzügige Belichtung der Räume.