Cafe Eiszeit
Standort:
4863 Seewalchen, Oberösterreich
Fertigstellung:
April 2016
Fotos:
Rupert Asanger
Cafe Eiszeit
CHARAKTERISTIKA UND HISTORIE DES ORTES
Der Bauplatz des Eiscafes liegt an prominenter Stelle am Eingang der Seepromenade in Seewalchen am Attersee. Der Ort ist nicht nur durch seine außergewöhnlich schöne Lage am Ufer des Salzkammergutsees einzigartig, sondern weist auch eine starke kulturgeschichtliche Relevanz auf: In unmittelbarer Nähe der Eisdiele befinden sich die Welterbe Pfahlbauten aus der Jungstein- und Bronzezeit. Ab dem ausklingenden 19. Jahrhundert wurde die heutige Marktgemeinde durch die Tradition der Sommerfrische geprägt. Entlang der heutigen Promenade tummelten sich bereits vor über hundert Jahren Sommerfrischler, wie der häufige Gast Gustav Klimt. Entlang dieses Weges wurden ab dem 20. Jahrhundert Sommervillen gebaut. Die Villa Paulick und das Haus Gamerith von Architekt Erst Anton Plischke gelten längst als Architekturikonen.
AUFGABENSTELLUNG
Es galt den bestehenden Kiosk in ein Eiscafe mit Sitzplätzen in einem Innenraum zu erweitern. Unter Bedachtnahme auf den umliegenden Kultur-und Landschaftsraum war es Aufgabenstellung, den Zubau harmonisch in das markant gerundete pavillonhafte Bestandsensemble einzubinden.
KONZEPT
Der Baukörper fügt sich eingeschossig entlang der Uferpromenade in seine Umgebung ein. Als Analogie zur Sinnlichkeit des Natursees nimmt das Gebäude weiche Kanten und Rundungen auf. Der Leitgedanke des Projektes liegt in der Verbindung der Seelandschaft mit dem Innenraum. Die Seezugewandte Längsseite des Cafés ist transparent und komplett öffenbar ausgeführt und lässt das Innen und Außen ineinander fließen. Durch großzügig verspiegelte Wandflächen treten der See und die angrenzenden Gebirgsketten im Innenraum wiederholt und bühnenbildhaft in Erscheinung. Die Gestaltung des Innenraumes bedient sich der Formen-, Farben- und Materialsprache der Landschaft. Die in den Farben des Sees gehaltene Sitzbank zieht sich wie eine lange geschwungene Welle durch das gesamte Lokal. Ihre Rückenlehne ist durch blaugrau gebeizte vertikale Holzplanken gegliedert. Diese findet eine Weiterführung in der mit gehobelten Brettern geschalten Sichtbetonwand und endet in der Holzdecke, die einem Holzsteg gleich optisch Richtung See weist.
UMSETZUNG
Aufgrund eines notwendigen Hochwasserschutzes wurde der gesamte Zubau in Stahlbetonbauweise als weiße Wanne ausgeführt. Das Ver-und Entsorgungskonzept wurde ressourcenschonend an den Bestand angeschlossen. Der Bau hält das lokale Handwerk hoch. Beinahe alle ausführenden Firmen stammen aus der unmittelbaren Region, die verwendete Esche ist in einheimischen Wäldern gewachsen. Der Einsatz von ökologischen Baumaterialien trägt der nachhaltigen Umsetzung und Nutzung bei.