Eating Design

Fertigstellung:
Mai 2013

Fotos:
Mag. Martina Oberlehner

Foto: Anna MoserFoto: Anna MoserFoto: Mag. Martina EggerFoto: Mag. Martina EggerFoto: Mag. Martina EggerFoto: Mag. Martina EggerFoto: Mag. Martina EggerFoto: Mag. Martina EggerTabelle mit den vier Hauptparametern

Aufgabenstellung

Im Zuge der wissenschaftlichen Arbeit „Eating Design“ entstand folgendes Projekt. Basierend auf einer Analyse der kulturellen Entwicklung des Essens als zwischenmenschlicher Prozess und einer Betrachtung der sozialen Dimension wird ein schematisches Analysetool entwickelt, das die unterschiedlichen Elemente gliedert. Die bewusste Gestaltung von Kochen und Essen dient dafür als Medium der Kommunikation.

Mithilfe dieses Vermittlungstools erzählt die Arbeit zur gleichen Thematik -der Jagd- zwei Geschichten: Einerseits die des rudimentären Jägers und Sammlers und andererseits die der polarisierenden Figur des Jägers als Genussmensch und als feudales Symbol der Aristokratie.

Dabei ist spannend, wie sich durch die Veränderung einzelner Variablen die Wahrnehmung von Raum ändert. Nicht nur die Architektur ist ein prägendes Element in der Wirkung sondern auch viele weitere Faktoren beeinflussen ihn, laden diesen symbolisch und emotional auf und schaffen dabei etwas neues, fügen einen weiteren Layer der Wahrnehmung hinzu. Obwohl der eigentliche Inhalt der Bilder, also der Jäger und das Verspeisen des erlegten Tieres, der gleiche ist, wird seine Wahrnehmung und symbolische Bedeutung durch eine Veränderung der Parameter grundlegend verändert.

Die Elemente

Die dem Projekt zugrunde liegende Einteilung enthält vier Hauptparameter, mit denen gearbeitet wird und deren detaillierte Ausformulierung mithilfe der Tabelle oben nachvollziehbar ist.

Der Informant definiert den Inhalt. Dieser ist entweder bereits vorgegeben und wird rezipiert oder er wird vom Informationsträger bestimmt. Unabhängig davon hat der Informant aktiv Einfluss auf den vermittelnden Prozess.

Der Rezipient prägt in seiner Funktion als Informationsempfänger ebenfalls die gesendete Nachricht, steht diese immer im Verhältnis zu diesem. Viele Informationen werden erst durch das kulturelle Vorwissen des Empfängers verständlich und symbolisch geprägt. Sowohl Informant als auch Rezipient sind keine neutralen Hüllen, sondern unterliegen einer sozialen und kulturellen Vorprägung, die Einfluss auf die Übermittlung des jeweiligen Inhalts hat. 

Der Ort und das gestaltete Umfeld sind gerade im religiösen Umfeld geprägt von ihrer symbolhaften Aufladung. Materialwahl und unterschiedliche Gegenstände können in der Art ihrer Platzierung und Verwendung die Information stützen und amplifizieren.  Gleichzeitig steht die Wahrnehmung des Ortes immer auch in Wechselwirkung mit den anderen Elementen, erfährt er, als grundsätzlich gleichbleibendes Element, seine symbolische Aufladung erst durch die unterschiedliche Nutzung und das variierende Zusammenspiel von Informant und Rezipient.

Als künstlerisches Mittel können Lebensmittel sowohl in ihrer Auswahl als auch in ihrer Zubereitung und in ihrer finalen Präsentation zum Träger von Information werden. Der durch das Betrachten dieser zusätzlichen Dimensionen entstandene Mehrwert kann in Zukunft als Inspirationsquelle und zum besseren Verständnis der eigentlichen Aufgabe unserer Arbeit- der Gestaltung von Raum- dienen.