HOF G

Standort:
Linz-Land, Oberösterreich

Fertigstellung:
2023

Fotos:
Gregor Graf

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HOF G

HISTORIE UND AUFGABENSTELLUNG

HOF G ist ein klassischer Vierkanter, der über Generationen eine beständige Nachjustierung bekannter und bewährter Strukturen erfuhr. Die Jungfamilie schließt sich dieser Tradition an und geht den Weg einer selbstverständlichen, aber zeitgemäßen Weiterführung des Bestehenden im Sinne eines homogenen Gesamtensembles: ein wertbeständiger und angemessener Einsatz im konkreten Kontext von Ort und Aufgabe:

Neben der klassischen, noch aktiven, Felderwirtschaft wurde bereits vor zwei Jahrzehnten das Potenzial der vorhandenen historischen Strukturen erkannt und behutsam zu einem stimmungsvollen Ort für Feierlichkeiten adaptiert. Diese galt es durch einen frei bespielbaren Raum zu ergänzen, welcher Seminartätigkeiten ermöglicht, aber ebenso einen Rahmen für Trauungen bietet.

Der Wohnbereich und der zuordenbare Freibereich wurden gesamtheitlich funktional und thermisch modernisiert. Neben der Bewahrung des Identitätsstiftenden galt die logistische Trennung zwischen Öffentlichem und Privatem als wesentlicher Parameter der Aufgabe.

KONZEPT

Das ehemalige und über Jahre leerstehende Presshaus wurde in seiner Funktion dem öffentlichen Bereich als vielfältig bespielbarer Raum zugeordnet. Der hierfür typologische, quadratische Grundriss und der zweigeschoßige Raumschnitt wurden in ihrer klaren Struktur und wohl proportionierten Schönheit zurückgeführt, freigelegt und im Charakter gestärkt. Die rhythmische Anordnung der Fenster erzeugt eine beständige Klarheit und archaische, natürliche Belichtung. Der Einbau der dienenden Räume ist mit Spiegeln belegt, um sich verschwindend in den Bestand einzufügen. Die minimale Ausstattung der Beleuchtung ist eine Analogie der geometrischen Rhythmik.

Der Wohnbereich setzt das Konzept der typologischen Kontinuität fort. Die historische Grundrissbelegung und dessen klassische Aufteilung in Eingangsbereich – Durchhaus- sowie die angrenzende Küche und Stube sind in ihrer funktionalen Anordnung erhalten. Die anschließenden Räumlichkeiten wurden zu einem großzügigen, zeitgemäßen Wohnraum zusammengeschlossen. Der ehemals leerstehende Lagerbereich des Obergeschosses wurde zu einem Kindertrakt ausgebaut, welcher im Sinne einer effizienten Nachnutzung zu einer Einliegerwohnung separiert werden kann. Auch hier nimmt die Kraft des Bestehenden die architektonische Hauptrolle ein: Die historische Holzbalkendecke umspannt ganzheitlich diesen Bereich. Einbauten sind in Holzriegelbauweise mit Fichtenoberflächen eingesetzt um an die vorgefundene Bauweise anzuschließen.

UMSETZUNG

Der gesamte Hausstock und das ehemalige Presshaus wurden kernsaniert, Bodenaufbauten komplett erneuert. Statische Strukturen wurden mehrheitlich belassen, bzw. ertüchtigt. Bei der Wahl der Materialien wurde Wert auf Nachhaltigkeit und regional verwurzelte Bautradition gelegt. Sämtliche neuen Einbauten wurden als Holzriegelkonstruktion sanft in den Bestand eingefügt ohne die vorhandene Struktur zu belasten. Das zentrale Versorgungskonzept des Gebäudeensembles folgt der verantwortungsbewussten Nutzung der vorhandenen Ressourcen und wird als Hackgut aus dem eigenen Wald gewonnen. Eine Photovoltaikanlage ist in Bearbeitung.